Erfahrungsbericht für MIRTAZAPIN bei Angststörung vom 15.04.2015
Therapie bzw. Medikament und Anwendungsgrund
Bewertung
Erfahrungsbericht
Aufgrund einer Angst und Panikstörung und einer darauf folgenden schweren Depression gab es bei mir keine andere Möglichkeit als eine medikamentöse Behandlung meiner Probleme.
MIRTAZAPIN wurde mir verschrieben, da ich zusätzlich unter extremer Schlaflosigkeit litt und mehrere Nächte wach lag.
Zunächst nahm ich 7.5mg in liquider Form ein, steigerte die Dosis aber nach einer Weile langsam auf 15 mg. Mirtazapin (Remergil) wirkte sehr gut, einschlaffordernd und meine Angst löste sich. Ich konnte mit einer Konfrontatio nstherapie beginnen und traute mich wieder Dinge. Da ich vor dem Start meiner Einnahme vor Anspannung kaum Essen zu mir nehmen konnte, hatte die geringe Gewichtszunahme bei mir ebenfalls einen positiven Effekt.
Die depressiven Phasen traten weniger häufig auf. Nachdem mein erstes Präparat in Saftform leer war, bekam ich eines in Tablettenform (bluefish) welches ich sehr gut vertrug. Anfängliche Müdigkeit am Tag verschwand nach einigen Tagen. Nachdem aber dieses Präparat ebenfalls wieder aufgebr aucht war, erhielt ich in der Apotheke dann Mirtazapin von der FIrma Aliud Pharma. Schon nach der ersten Einnahme machten sich deutlich schwerere Nebenwirkungen bemerkbar. Anstatt den Alpträumen plagte mich nun ein sehr unruhiger Schlaf mit Horrortrips. Ich kann es nicht anders beschreiben. Am nächsten Morgen war ich vermutlich auch teilweise deswegen immer sehr niedergeschlagen und müde. Es fühlte sich alles etwas an wie ein Kater. Kopfschmerzen, Trägheit, kurz nach der Einnahme stechende Magenschmerzen und nach einigen Tagen auch wieder schwere Depressionen mit zum teils sehr düsteren Gedanken. Ich fühlte mich wie in der Zeit zurück versetzt, konnte auch nichts mehr machen. Nach 3 Wochen verschwanden dann die Depressionen wieder und jetzt nehme ich schon wieder ein anderes Präparat weil die Apotheke nie dasselbe da hat.
Insgesamt hat mir Mirtazapin jedoch gut geholfen. Über die lebhaften Alpträume kann man nach einer Weile hinwegsehen und auch Trägheit und Kopfschmerzen verbesserten sich bei mir mit der Zeit. Die Gewichtszunahme war bei mir eher gering. Ich kann wieder ganz normal Essen und rausgehen. Für mich lohnt es sich, da ich meine täglichen Angstzustände und situationsabhängi gen Panikattacken gut in den Griff bekommen habe und mit viel Arbeit eine distanziertere Sicht auf die Dinge erlangen konnte. Wenn meine Depressionen soweit stabil bleiben, werde ich den Wirkstoff Mirtazapin auf jeden Fall weiter empfehlen können.
Nebenwirkungen
Alpträume, Niedergeschlagenheit, Kopfschmerzen, gelegentlich depressive Phasen, gelegentlich Schwindel, mäßige Gewichtszunahme