Gruppentherapie kann ich nicht empfehlen. Ich habe schon drei Versuche in verschiedenen Einrichtungen gemacht, es war immer unbefriedigend. Es mag ja sein, dass andere in Gruppen besser klar kommen, aber mir hat das nichts gebracht. Wenn man sich dauernd die Probleme anderer anhören muss, also ich finde nicht, dass sich der eigene Zustand dadurch bessert. Ich war nachher schlechter drauf als vorher. Bei meiner ersten Gruppe meinte mein Therapeut, es sei wohl noch zu früh gewesen. Ich müsste erst selber noch stärker werden, und er hat mir eine Tagesklinik empfohlen und mir andere Medikamente verschrieben. Ein paar Monate später noch ein Versuch. Aber auch da hatte ich einfach das Gefühl, ich verschwende meine Zeit. Die Leute waren vielleicht nicht ganz so krass wie beim ersten Mal, aber ich hatte sowieso immer das Gefühl, ich muss mich da selber raus arbeiten. Die Hilfe des Therapeuten ist o.k., aber letztlich muss ich meinen eigenen Kram machen und vielleicht mal darüber nachdenken, wie ich mit meinem Frust umgehen kann. Am schlimmsten war mein dritter Versuch. Da waren auch Leute dabei, die ich flüchtig kannte. Ich dachte immer, was gehen die meine Probleme an. Und was ist, wenn die alles irgendwo rumerzählen? Ich steh nachher wie ein Idiot da! Ich meine heute, wenn man Probleme hat, die nicht so gravierend sind, wie Essstörungen, das ist ja auch offensichtlich, oder Spielsucht, Alkoholismus, dann kann es schon helfen, wenn man sich mit Leuten austauschen kann. Aber wenn es echt ans Eingemachte geht, das würde ich besser mit einem Arzt besprechen. Der ist an die ärztliche Schweigepflicht gebunden und kann einem kompetent Wege aus dem Schlamassel aufzeigen. Obwohl das bei mir bisher auch noch nicht funktioniert hat, denn man sollte schon einen finden, mit dem man gut klar kommt und zu dem man absolutes Vertrauen hat.
Keine Nebenwirkungen.