Als ich wegen eines Burnouts zur Behandlung in einer Psychosomatischen Tagesklinik war, gehörte Feldenkrais als fester Bestandteil in den Behandlungsplan. Feldenkrais fand sowohl als Gruppen- als auch als Einzeltherapie statt. Durch Feldenkrais sollten die Patienten lernen ihre alltäglichen Bewegungsmuster kennenlernen und mögliche Alternativen dazu ausprobieren. Über die Bewegungsmuster konnten die Patienten auch über psychische Muster reflektieren und ihren Handlungsradius auch im psychischen Bereich erweitern. Die Gruppenstunden dauerten bis zu eineinhalb Stunden. Es gab auch Einzelstunden für die Patienten, die bis zu 50 Minuten dauerten. Mein Eindruck von den Feldenkraisstunden ist insgesamt sehr positiv. In den Einzelstunden erlebte ich es als neu und angenehm, bewegt zu werden. Ich lag passiv auf der Liege und die Therapeutin hat sanft meine Arme, Beine oder Füße bewegt. Es war neu für mich, ganz loszulassen und nicht immer mitarbeiten zu wollen. Anschließend reflektierte ich gemeinsam mit der Therapeutin meine Empfindungen und spürte nach, ob es einen Unterschied zum „Vorher“ und „Nacher“ gab. Insgesamt wurde in den Einzelsitzungen meine Achtsamkeit geübt.
In den Gruppenstunden fand ich es interessant, meine Bewegungsmuster zu erforschen. Ganz prägnant ist mir eine Stunde in Erinnerung, in der ich eine Bewegung zunächst nicht verstand und nicht ausführen konnte. Ich war blockiert und verwirrt. Ich konnte die Bewegung dann bei meiner Nachbarin abschauen und sie doch ausführen. Eigentlich war sie ganz einfach. Die Therapeutin sagte, dies könne ich auch auf neue Situationen im Leben übertragen, dass Neues vielleicht erstmal verwirrt und man nicht weiß, wie es geht und dann geht es doch. Das war eine hilfreiche Erkenntnis für mich. Im meinem Sportverein gibt es Feldenkraiskurse, an denen ich ab und zu teilnehme. Ich kann Feldenkrais als Entspannungsmethode und Therapieform empfehlen
Keine Nebenwirkungen.