Was hilft bei Zerrung?

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Hausmittel, die bei einer Zerrung helfen können

Man kann sich schnell etwas zerren. Es reicht oft nur eine ungewohnte oder zu heftige Bewegung aus, um das Muskelgewebe zu überdehnen. Dann stellt sich ein ziehender Schmerz ein und der Muskel ist verhärtet. Die Beweglichkeit ist durch eine Zerrung eingeschränkt und selbst kleinste Bewegungen können starke Schmerzen hervorrufen. Als Erste Hilfe Maßnahme gilt die sogenannte PECH-Regel: Pause, Eis, Compression, Hochlagern. Im weiteren Verlauf hilft Wärme, um Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Wenn es zum Faserriss, also Gewebe-Einblutungen kommt, oder wenn die Schmerzen nach mehr als zwei bis drei Tagen immer noch keine Besserung verheißen, sollte ein Arzt aufgesucht werden, denn es könnten Nerven oder Knochen betroffen sein, die medizinisch versorgt werden müssen.

Ananas:
In der Ananas ist das Enzym Bromelain enthalten, das sich bei Sportverletzungen als hilfreich bewährt hat. Bromelain spaltet im Körper Eiweiße, die bei einer Verletzung aus dem Blut in das beschädigte Gewebe gelangen und dort Schwellungen und Schmerzen reduziert. Außerdem beugt Bromelain Entzündungen vor und regt die Durchblutung an. In Form von Kapseln wird dieses Enzym verkauft.

Chili:
Chili eignet sich zur Behandlung erst im späteren Verlauf, denn der Wirkstoff Capsaicin sorgt für eine heftige Wärmeentwicklung, die später für eine Beschleunigung des Heilungsprozesses und zur Linderung von Schmerzen sorgt, allerdings nicht für Erste Hilfe Maßnahmen geeignet ist. Die Salben, Tinkturen oder Pflaster, welche in der Apotheke erhältlich sind, werden großflächig aufgetragen. Der Wirkstoff Capsaicin wird direkt über die Haut aufgenommen und sorgt für eine lokale Hitze, welche die Schmerzrezeptoren hemmen. Innerhalb von wenigen Minuten kommt es zu einer lokalen Betäubung, die den Schmerz lindert und auch langfristig für eine Linderung der Beschwerden sorgt, da die Bildung des Schmerz-Botenstoffs gehemmt wird. Zudem kommt es zu einer starken Durchblutungsförderung, die Entzündungen verhindert. Wichtig ist, dass Capsaicin extrem reizend wirkt und nicht auf geschädigter Haut aufgetragen oder an Schleimhäute gelangen sollte. Sollte es dennoch zum Kontakt mit Schleimhäuten kommen, können Alkohol oder Fett das Brennen etwas vermindern. Wasser ist dabei keine Hilfe.

Kampfer:
Das ätherische Öl hat einen sehr starken Geruch und Verdunstungseffekt, der sowohl kühlend, als auch betäubend auf der Haut wirkt. Dies lindert vorerst akute Schmerzen und sorgt im späteren Verlauf für eine starke Durchblutung des Gewebes, was den Heilungsprozess beschleunigt. Zur Behandlung von Zerrungen eignen sich gebrauchsfertige Kampfer-Zubereitungen, mit maximal 25 % des Inhaltsstoffs Campher. Für Kinder unter vier Jahren eignet sich eine solche Anwendung nicht und auch die Hinweise auf der Packungsbeilage sollten stets beachtet werden.