Nachdem ich sol lange schon Schmerzmedikamente bekommen hatte, wurde ich dadurch abhängig und dadurch verschlechterte sich meine gesundheitliche und auch soziale Verfassung. Ich wurde als Abfall zur Seite gekehrt. Wenn ich Schmerzen wieder hatte, wollt ich nur Medikamente, sagten Arzt und Familie. Als ich mich von diesen Leuten trennte, begann ich den Entzug alleine in einem 1 Zimmer Appartement zu machen. Alles, was ich bis dato hatte ich über mich ergehen lassen müssen, war nichts im Vergleich zu diesen Entzugserscheinungen. Ich schwitze und doch zitterte ich, ich bekam Halluzinationen, Erbrechen, Durchfall, Krampfartige Schmerzen im gesamten Körper. Tagelang dämmerte ich in einem Wach- Schlafzustand dahin. Ich konnte nicht mehr laufen und bin daher auf allen vieren bis zum Waschbecken für frisches Wasser gekrochen. Einmal, so kann ich mich dunkel erinnern, bin ich nachts nackt um die Häuser gezogen. Aber so etwas ist nur noch verschwommen in meinem Gedächtnis. Als Ersatzmedikamente hatte ich nichts. Ich hatte auch keinen Menschen, der sich in der Zeit um mich kümmerte.Ich glaubte damals, ich würde alleine dort sterben. Heute denke ich, mir wäre viel erspart geblieben. Aber ich hatte es geschafft, ich hatte den körperlichen Entzug ganz alleine und brutal durchgemacht. Vielleicht sind es die Erinnerungen, die mich heute mit Schmerzmittel sehr viel vorsichtiger umgehen lassen.
Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Kopfschmerzen, Zittern, Schwitzen, krampfartige Schmerzen im Bauchbereich, Schwindel, Halluzinationen