Seroquel Prolong sollte ich zusätzlich zu Venlafaxin, dass ich gegen meine Depression nehme, bekommen, um meine Empfindlichkeit gegenüber meinen Ängsten etwas abzumildern, mir ein dickeres Fell zu ermöglichen. Ich war in einer beruflichen Reha-Maßnahme und hatte in den Praktikumsversuchen Schwierigkeiten mit meinen sozialen Ängsten fertig zu werden. Also verschrieb mir meine Neurologin Seroquel Prolong. Schon kurz nach den ersten Einnahmen merkte ich jedoch eine starke Müdigkeit, die in der Packungsbeilage auch zu den häufigen Nebenwirkungen zählt. Sie ist ein bekanntes Problem bei der Einnahme von Seroquel. Daher habe ich die Tabletten auch Abends genommen. Angenehm daran war, dass ich nachts nach langer Zeit wieder durchgeschlafen habe, sonst war ich öfter nachts wach. Problematisch war nur, dass die Müdigkeit morgens nicht abnahm. Ich kam morgens kaum aus dem Bett, und war den ganzen Tag über schläfrig. Vormittags in der Reha-Maßnahme musste ich mich anstrengen die Augen aufzuhalten. Da sich die Müdigkeit nach einigen Wochen Einnahme legen kann, probierte ich das Medikament trotzdem weiter. Doch an der Müdigkeit veränderte sich nichts. Nach sechs Wochen haben wir die Einnahme abgebrochen, weil außer der Müdigkeit keine Wirkung zu spüren war. Da ich nur eine geringe Dosis eingenommen hatte, setzen wir das Medikament ohne Ausschleichen ab. Leider reagiere ich jedoch sehr sensibel auf Medikamente und hatte somit trotz der niedrigen Einnahmedosis Absetzsymptome. Übelkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen dauerten ungefähr eine Woche, dann war alles wieder in Ordnung. Man sollte Seroquel also meiner Meinung nach immer ausschleichen. Ich denke man sollte das Medikament in jedem Fall ausprobieren, da ja nicht sicher ist, ob man Nebenwirkungen bekommen wird. Vielleicht hätte sich bei mir auch noch eine Wirkung auf meine Ängste eingestellt, wenn wir die Dosis erhöht hätten, aber da die Müdigkeit bereits bei einer so geringen Dosis so stark war, hatte dies keinen Sinn.